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Auf dem Goetheweg zum Brocken

Wanderwege

WANDERN IM NATIONALPARK HARZ

Auf dem Goetheweg zum Brocken

Länge: 18 Kilometer (Hin- und Rückweg)

Dauer: 5 - 6 Stunden

 

Der Goetheweg von Torfhaus zum Brocken ist einer der beliebtesten Wanderwege im Nationalpark Harz. Er ist nach dem berühmten deutschen Dichter und Denker Johann Wolfgang von Goethe benannt und folgt seinem ungefähren Aufstieg von Torfhaus zum Brocken am 10. Dezember 1777. Die Wanderung durch unwegsames Gelände bei tiefem Schnee hinterließ nachhaltigen Eindruck bei dem Dichter. Heute wandern Sie auf gut ausge­bauten Wegen und überwinden einen Anstieg von ca. 390 Höhenmetern. Wir empfehlen dennoch gutes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung.


Zu Beginn Ihrer Wanderung sollten Sie einen Abstecher in das Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus machen. In Ausstellung und Erlebniskino können Sie sich auf die einzigartige Landschaft des Nationalparks Harz einstimmen und erfahren, was es auf Ihrer Tour zum Brocken Spannendes zu entdecken gibt.

Unser Weg beginnt hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus, passiert das Nationalpark-Denkmal, führt auf dem Torfhausstieg parallel zum Rodelhang hinab und verläuft dann unterhalb des Schubensteins bis zum Kaiserweg. Diesem folgen wir nach rechts, bis wir nach ca. 1,5 km links Richtung Brocken abbiegen.
Nach einem weiteren kurzen Anstieg erreichen wir den Quitschen­berg, auf dem schon zu Goethes Zeiten viele „Quitschen“, also Ebereschen wuchsen. Hier kann man gut erkennen, wie schnell sich ein sich selbst überlassender Wald natürlich regeneriert. Nachdem die Fichten des an dieser Stelle vor Nationalparkgründung gepflanzten Wirtschaftswaldes durch Windwurf und Borkenkäfer starben, entwickelt sich nun ein strukturreicher und wilder Naturwald. Auch die Ebereschen sind wieder zurückgekehrt.

Im weiteren Verlauf der Wanderung streifen wir das Brockenfeld-moor und erreichen wenig später den „Eckersprung“, die Quelle der Ecker. Hier kreuzen wir auch das Grüne Band, den ehemaligen Grenzstreifen, der heute als grüne Lebenslinie ganz Deutschland durchzieht.
Nun beginnt der eigentliche Brockenaufstieg. Der Wuchs der Fichten wird hier gedrungener, denn mit zunehmender Höhe fällt es den Bäumen schwer, sich gegen die extrem raue Witterung zu behaupten. Auf dem Weg entlang der Brockenbahn durchque­ren wir das Goethemoor bis hin zur Brocken­straße.

Immer näher kommen wir nun dem höchsten Harz-Gipfel. Geologisch gesehen stellt er ein gewaltiges Granitmassiv dar. Das extrem raue Klima mit einem Jahresdurchschnitt von ca. 4 °C, rund 300 Nebeltagen und hohen Windgeschwindigkeiten entspricht etwa dem der Alpen in 2.000 m Höhe. Der Brocken ist der höchste Berg Norddeutschlands und hat als einziges Mittelgebirge Deutschlands eine natürliche Waldgrenze. An seinen Hängen hat sich mit dem sogenannten „Brockenurwald“ zudem ein kleiner Rest nahezu unberührten natürlichen Fichtenwaldes erhalten – einer der letzten in Mittel- und Nordwesteuropa. Oberhalb der Waldgrenze bei ca. 1.100 m Höhe breitet sich eine zwergstrauch- und grasreiche Bergheide mit wenigen krüppelwüchsigen Fichten aus. Hier finden Raritäten wie die in Deutschland nur hier vorkommende Brocken-Anemone oder das sogar weltweit nur hier wachsende Brocken-Habichtskraut ein Rückzugsgebiet.

Oben auf der Brockenkuppe angekommen, empfehlen wir Ihnen den Besuch des täglich geöffneten Nationalpark-Besucherzentrums Brocken­haus. Auf drei Ausstellungs-Etagen gibt es hier Allerlei über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte des Brockens sowie den faszinierenden Waldwandel zur Wildnis im Nationalpark Harz zu entdecken. Auch die tägliche Rangerführung auf dem rund 1,6 km langen Brocken-Rundweg und der im Sommer geöffnete Brockengarten sind lohnenswerte Ziele.

Der Rückweg erfolgt weitgehend auf derselben Strecke wie der Hinweg. Nachdem wir den Quitschenberg passiert und den Kaiserweg erreicht haben, biegen wir jedoch an der nächsten Abzweigung links Richtung Torfhaus ab. Unseren Weg begleitet nun der künstlich angelegte Abbegraben, Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes „Erzbergwerk Rammelsberg, Altstadt Goslar, Oberharzer Wasserwirtschaft“.
Kurz vor unserem Ziel werden wir in den Sommermonaten nach rechts auf einem Bohlenpfad über das Große Torfhausmoor geleitet, einem der größten und ältesten Moore des Harzes. Von hier aus bietet sich noch einmal ein großartiger Blick über die gewölbte Hochmoorfläche hin zum Brocken.

Kontakt:    
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus,
Tel. 0 53 20 / 33 17 90, www.torfhaus.info

Nationalpark-Besucherzentrum Brockenhaus
Tel. 03 94 55 / 5 00 05,
www.brockenhaus-harz.de

Impressum
Nationalpark Harz, Lindenallee 35, 38855 Wernigerode
Tel. 0 39 43 / 55 02 - 0, Fax 0 39 43 / 55 02 - 37
poststelle@npharz.sachsen-anhalt.de / www.nationalpark-harz.de


Redaktion und Grafik: Nationalpark Harz
Fotos: Hans-Georg Mendel (Titel), Hermann Zawadski
6., geänderte Aufl., 2019

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